Kässbohrer    Setra S 6

Baujahr: 1958


Hersteller:
Kässbohrer
Typ:
Setra S 6
Aufbau: ..wie Hersteller Motor: Henschel 517 D 4 K
Leistung/Hubr.: 90 PS / 4070 ccm Gewicht: 6300 kg
Länge:6700 mmBreite:2200 mm
Höhe:2870 mmPlätze:26

Vita:
Dieser Setra S 6 war seit 1958 bei einem Busunternehmen im Raum Genf für Ausflugsfahrten im Einsatz. Nach dem Ende seiner Karriere als Reisebus fand er noch eine Zeit lang Verwendung als fahrbare Heimat. Dazu wurde der Bus samt der Scheiben weiß angemalt. In dem Zustand fand ihn Heinz Petrolli 1994 auf einem Schrottplatz. Mit einem Reisebus war er unterwegs in der Schweiz und sah den Bus inmitten anderer Altfahrzeuge abgestellt. Da er Fahrgäste an Bord hatte, konnte er nicht einfach anhalten und sich nach dem Bus erkundigen. Er merkte sich den Ort und fuhr einige Tage später mit seinem PKW erneut dorthin. Was er dort vorfand, stellte ihn zufrieden. Der Bus war komplett, Motor, Achsen und Reifen vorhanden. Technisch schien das Fahrzeug in Ordnung zu ein und eine Restaurierung wurde beschlossen. Drei Wochen später ging es erneut in die Schweiz. Bei der Fahrt waren geladene Batterien, eine Schleppstange sowie ein Bus zum Abschleppen dabei. Nachdem der Henschel-Motor mit Hilfe der neuen Batterien gestartet worden war und zur Zufriedenheit lief, drehte Heinz Petrolli einige Runden auf dem Gelände des Schrottplatzes. Danach wurde eine rote Nummer an das Fahrzeug angebracht und die Reise in das ca. 500 Kilometer entfernte Niedereschach konnte beginnen. Während der Fahrt gab es nur einen kurzen Aufenthalt. Eine Bremse lief heiß, konnte aber repariert werden. Spannender verliefen da schon die Grenzübertritte. Die Schweizer Grenzer waren anscheinend froh den Schrottbus loszuwerden und ließen passieren. Bei der Einreise nach Frankreich war der Grenzposten nicht besetzt und es wurde nicht kontrolliert. Schwieriger war dann schon die Ausreise aus Frankreich nach Deutschland bei Mulhouse. Die Zöllner stellten viele Fragen, zu viele Fragen für Heinz Petrolli, der einfach vorgab, sie nicht zu verstehen. Entnervt entließen ihn die Zöllner und ließen ihn fahren. In der Nacht um 04.00 Uhr erreichte er den heimatlichen Betriebshof. Der S 6 hatte es geschafft, auf eigener Achse seine neue Heimat zu erreichen. Der mitgefahrene Schleppbus kam nicht zum Einsatz. Während des folgenden Jahres wurde der Bus in der eigenen Werkstatt komplett zerlegt und neu aufgebaut. Bei der anschließenden Vorführung beim TÜV gab es keine Beanstandungen. Seitdem ist der kleine S 6 ständig im Einsatz und wird für Fahrten zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten, Jubiläen etc. vermietet. Seit 2008 steht ihm ein baugleicher S 6 aus dem Baujahr 1960 zur Seite.



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