 | ||||||||||||||||||||||||
| Renault R 4192 | ||||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||||
| Vita: In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg stand die Bussparte von Renault in Konkurrenz zu einem neuen Mitanbieter. Chausson als ehemaliger Nutzfahrzeug-Auftragsproduzent hatte mit dem neu entwickelten Typ AP einen Bestseller im Angebot. Renault hatte dem lediglich den R 215 D entgegenzusetzen, der allerdings auf einem LKW-Fahrgestell basierte. Der Renault war schwer, laut, hart gefedert und hielt einem Vergleich mit dem selbsttragenden Chausson nicht stand. Bis 1949 war der Anteil am Bus-Markt von Renault, dem einstigen Marktführer in Frankreich, auf 17 % geschrumpft. Es musste also ein völlig neues Modell entwickelt werden. Auf dem Pariser Autosalon 1949 stellte Renault dann den selbsttragenden R 4190 mit Unterflurmotor und einer aufwändigen Radaufhängung nach dem System Gregoire vor. Diese Bauweise ermöglichte eine gute Straßenlage, komfortable Federung und den Verzicht auf eine Servolenkung. Je nach Einsatzzweck konnte der neue Bus in zwei Längen, zwei Höhen und mit bis zu drei Türen geliefert werden. Somit konnten nicht nur Reisebusse, sondern auch Überland-, Vorort- und Stadtbusse angeboten werden. Lediglich die bauartbedingte Fußbodenhöhe von 91 cm gegenüber 76 cm beim Chausson verhinderte eine Verbreitung als Stadtbus. Der rasche Erfolg wurde zunächst auch durch die Abneigung vieler Verkehrsbetriebe gegen den staatseigenen Renault-Konzern verhindert. Doch die Konstruktion erwies sich als praxistauglich und setzte sich zunehmend durch, besonders bei überregionalen Verkehrsbetrieben. Dieses Exemplar wurde 1956 vom Busunternehmen Gras aus Manosque in der Provinz Alpes-de-Haute-Provence in Betrieb genommen. Nach seiner Ausmusterung fand es den Weg in die Sammlung von Alain Gros, der in seinem Museum rund 70 mehr oder weniger historische Busse zusammengetragen hatte. Der Renault R 4192 befindet sich in einem ausgezeichneten Originalzustand und gehört mittlerweile Bernard Postaire. |