Magirus-Deutz    110 E 6

Baujahr: 1969


Hersteller:
Magirus-Deutz
Typ:
110 E 6
Aufbau: ..wie Hersteller Motor: F 6 L 912
Leistung/Hubr.: 110 PS / 5616 ccm Gewicht: 7060 kg
Länge:6500 mmBreite:2200 mm
Höhe:2800 mmPlätze:19Sitz, 19Steh

Vita:
Die erst 1965 bei der HHA in Betrieb genommenen sechs Kleinbusse des Typs Mercedes-Benz O 319 D hatten sich angesichts steigender Fahrgastzahlen schon nach kurzer Zeit mit 55 PS Motorleistung als zu schwach für die harten Einsatzbedingungen in Blankenese erwiesen. Das erste und einzige Mal beschaffte die HHA daher 1969 ihre Kleinbusse nicht von Daimler-Benz, sondern wählte den Lieferanten Magirus-Deutz. Mit einem Lkw, der mit einer in der Länge und Breite veränderbaren Karosserie-Attrappe ausgerüstet war, wurden die Blankeneser Linien abgefahren und die Maximal-Abmessungen ermittelt. Mit einer Länge von 6,60 m und einer Breite von 2,23 m bei einem Radstand von 2,97 m erreicht dieser Omnibus annähernd diese optimalen Abmessungen.

Der Karosserierohbau auf das Magirus-Deutz-Fahrgestell erfolgte in der Türkei durch die Firma Otobüs Karoseri Sanavii, die Fertigstellung der Busse, d. h. die Innenausstattung und die Lackierung aber bei Magirus-Deutz in Mainz-Mombach. Anders als bei allen früheren und späteren Mercedes-Benz-Kleinbusserien handelte es sich beim Aufbau nicht um eine Sonderanfertigung für die HHA. Diese Kleinbusse waren vielerorts in der Türkei anzutreffen. Die Heckmotorbusse boten die doppelte Motorleistung sowie erheblich mehr Sitz- und Stehplätze als die 1958 und 1965 beschafften Mercedes-Benz O 319 D sowie die 1973 und 1981 gelieferten Mercedes-Benz O 309 D.

Ursprünglich waren alle vier beschafften Magirus-Deutz 110 E 6 zur Bedienung der Blankeneser Kleinbuslinien 48 und 49 auf dem Betriebshof Schützenhof in Altona stationiert. Sie kamen aber ab 1973 für die Kleinbuslinie 47 in Volksdorf zum Betriebshof Mesterkamp nach Barmbek. Mit der Einstellung dieser Linie zum 1. Juni 1975 waren sie entbehrlich und wurden bis September 1975 ausgemustert. Nur Wagen 5991 kehrte noch für ein Jahr nach Altona zurück. Wagen 5993, der heutige Museumsbus gelangte mit dem 5994 zum Omnibusbetrieb Fritz Reifer nach Warburg-Calenberg. Dieser verschrottete später den 5994 und verkaufte den 5993 am 10.04.1978 weiter an den neu gegründeten Kleinbusbetrieb Kurt Sallwey in Reinhardshagen, der mit diesem Bus seinen Betrieb aufnahm. Am 26.11.1979 wurde er dort abgestellt und hat viele Jahre zusammen mit anderen alten Bussen in einer Scheune überlebt. Die neue Umweltgesetzgebung zwang jedoch den Besitzer, im Herbst 2000 alle alten Busse abzugeben. Sallwey überließ den Bus dem Hamburger Omnibus Verein. Per Tieflader ging es schließlich am 13.10.2000 zur ÜSTRA nach Hannover. Dort wurde der Bus auf dem Betriebshof Süd von zwei Vereinsmitgliedern wieder fahrfähig gemacht wurde, so dass er später nach Schwanheide überführt werden konnte.



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