Büssing    Präfekt 11

Baujahr: 1968


Hersteller:
Büssing
Typ:
Präfekt 11
Aufbau: ..wie Hersteller Motor: U7D
Leistung/Hubr.: 155 PS / 7416 ccm Gewicht: 14000 kg
Länge:9600 mmBreite:2470 mm
Höhe:2830 mmPlätze:34+1Sitz,58Steh

Vita:
Dieser Büssing Präfekt 11 hat eine bewegte Vergangenheit. Er entstammt der allerersten VÖV-Standardlinienbus-Lieferung für Hamburg. Der Standardlinienbus wurde vom Verband öffentlicher Verkehrsbetriebe (VÖV) konzipiert und in Hamburg von den Fahrzeugwerkstätten Falkenried (FFG) maßgeblich entwickelt. Zwischen Oktober 1967 und September 1968 war ein Prototyp von Magirus-Deutz unter der Typenbezeichnung 150 S 11 (HHA-Wagen-Nr. 7750) in Hamburg im Probeeinsatz. Die Erfahrungen des Fahrpersonals und die Wünsche der Fahrgäste flossen in die VÖV-Vorgaben für das endgültige Lastenheft ein. Es folgten Prototypen aller anderen deutschen Omnibushersteller. Büssing war mit dem Standardlinienbus als erster Hersteller auf dem Markt, da außer der Karosserie die gesamte bewährte Technik des seit Jahren gebauten Typs "Senator" bzw. ab 1965 "Präfekt" übernommen werden konnte. Im Herbst 1968 erhielt die HHA von der Firma Büssing die ersten VÖV-Standardlinienbusse. Dies waren 19 Stadtbusse unter der Bezeichnung Präfekt 13 "Standard" (Wagen 6801 - 6819) und 33 Schnellbusse einer auf HHA-Wunsch um ein Fensterfeld verkürzten Version des Typs Präfekt 11 "Standard" (Wagen 5801 - 5833). Die Anordnung der Bestuhlung nach den VÖV-Richtlinien (8 Rückwärtssitze über den Radkästen) erwies sich im Zusammenwirken mit den engen Sitzabständen und harten Sitzpolstern als für Schnellbus-Fahrgäste unzumutbar. Die Serie wurde schon 1969 durch eine neue Büssing-Lieferung mit verbesserten Sitzen, die nun alle in Fahrtrichtung angeordnet waren, ersetzt (Wagen 6901 - 6931). Die 33 Schnellbusse wurden 1969 bis 1971 zu Stadtbussen umgebaut, indem gegenüber der Mitteltür für den bei Stadtbussen vorgeschriebenen Kinderwagenplatz zwei Doppelsitzreihen entfernt und die davor angeordneten Doppelsitze durch Einzelsitze ersetzt wurden. Die Lackierung wurde unterhalb der Fenster von dunkelrosa in feuerrot mit hellrosa-weißem Abschlußstreifen geändert. Oberhalb der Fensterunterkante blieb die hellrosa-weiße Lackierung erhalten. Damit war gleichzeitig die neue Lackierung für alle zwischen 1969 und 1986 beschafften Stadtbusse gefunden. Erprobt wurde sie zunächst an einigen Fahrschulwagen. Die umgebauten Schnellbusse gingen als Serie 2801 - 2833 in Betrieb. Der heutige Museumsbus 2817 wurde am 5.12.1969 zum Stadtbus umgebaut und ist ein typischer Vertreter dieser umgebauten Schnellbusse. Er war, wie alle Büssing-Standardlinienbusse stets in Langenfelde beheimatet. Er wurde Mitte Oktober 1974 abgestellt, am Heiligabend 1974 von Daimler-Benz in Zahlung genommen und gelangte von dort zum Omnibus-Verwerter Ewald Lemke in Hamburg-Billbrook. Dort erwarb ihn der Auftragsunternehmer Wolfgang Fuchs aus Harburg, der ihn für knapp ein Jahr auf HHA-Linien des Betriebshofs Harburg im Auftrag der HHA einsetzte. Schließlich ging der Bus 1977 an das Omnibusunternehmen Otto Strunk bei Barmstedt. Dort konnte der HOV ihn 1982 erwerben. Er präsentiert sich noch heute im Übernahmezustand. Mit der Restaurierung konnte noch nicht begonnen werden.



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