| | Baujahr: | 1989 | | | Hersteller: | MAN | Typ: | SL 202 | Aufbau: | ..wie Hersteller | Motor: | MAN D 2866 UH | Leistung/Hubr.: | 240 PS / 11334 ccm | Gewicht: | 9800 kg | Länge: | 11600 mm | Breite: | 2500 mm | Höhe: | 3100 mm | Plätze: | 44Sitz, 54Steh | | Vita: Seit 1968 wurden in Deutschland Standardlinienbusse beschafft, die nach den Richtlinien des Verbandes öffentlicher Verkehrsbetriebe (VÖV) von den Herstellern Daimler-Benz, Büssing, Magirus-Deutz und später auch MAN gefertigt wurden. An die erste Phase der Standardisierung schloss sich mit der Erstellung eines neuen Lastenheftes seitens des VÖV für den Bau eines Standardlinienbusses der zweiten Generation der nächste Schritt an. Der Prototyp hierfür war der von FFG in Hamburg 1976 gebaute "VÖV II", der mehrere Jahre in diversen Städten erprobt wurde. Es folgte zur IVA’79 die sog. "S 80-Nullserie", deren Erprobung zur Modifizierung des Lastenheftes führte. Als erster Hersteller konnte die Firma Neoplan bereits 1982 mit dem Typ N 416 (SL II) ein serienreifes Fahrzeug am Markt platzieren. Die beiden anderen Hersteller, Daimler-Benz und MAN, mussten schnell nachziehen. Daimler-Benz begann Ende 1984 mit der Auslieferung des Standardlinienbusses II, genannt "O 405", MAN mit dem Typ "SL 202" welche die fortgeschriebenen VÖV-Vorgaben erfüllten.
Dem Hause Daimler-Benz seit 1969 eng verbunden, beschaffte die HHA von 1984 bis 1986 insgesamt 195 Stadtbusse des neuen Typs O 405, erhielt aber am 19.06.1986 zu Erprobungszwecken auch ein Fahrzeug des Konkurrenten MAN. Die Ausstattung mit 44 braunen Schalensitzen mit grünen Wollplüschpolstern entsprach denen der zuletzt 1983 und 1984 beschafften O 305-Serien. Die Seitenwände waren hell gehalten mit Aluminiumabschlussleisten zu den Fenstern. Der Bus wirkte dadurch innen viel heller, als die O 405. Gleichzeitig erhielt die VHH mit Wagen 8650 ebenfalls einen MAN SL 202, allerdings wie dort üblich mit Schaltgetriebe und der kleinen Bestuhlung mit Einzelsitzen hinter dem Fahrer. Auch die Innenausstattung entsprach dort den bei der VHH üblichen Seitenwänden in dunkler Holzimitation und braunen Schalensitzen mit orangefarbenen Plüschpolstern. Beide Busse zeichneten sich gegenüber in anderen Städten verbreiteten Fahrzeugen durch optisch ansprechende, zusätzliche Zierleisten unterhalb der Werbeflächen aus, wie sie auch alle DB O 405 trugen. Der Fahrkomfort, insbesondere der Vorderachse, war spürbar schlechter, als der des O 405. Dafür war der Motor, besonders im unteren Drehzahlbereich, weitaus agiler als sein Mercedes-Pendant.
Der HHA 2600 war bis Anfang 1993 auf dem Betriebshof Mesterkamp beheimatet, wurde aber auch kurzzeitig auf allen anderen Betriebshöfen erprobt. Wie alle zwischen 1984 und 1990 beschafften HHA-Busse bekam er eine automatische Krüger Fahrtzielbandanlage, wurde bis zur frühen Ausmusterung schon 1995 auch nicht mehr auf Krüger-Matrix umgebaut. Seine Umbeheimatung zum Betriebshof Hummelsbüttel im Februar 1993 war kein Problem, da die Betriebshöfe Mesterkamp und Hummelsbüttel ein gemeinsames Fahrtzielband verwendeten. Zusammen mit den drei Niederflur-Probewagen MAN NL 202 von 1990 (Wagen 1004 bis 1006, ab 1991 in Harburg) wurde er 1995 an den Omnibushändler Alga in Sittensen verkauft und ging von dort nach Bergamo in Norditalien. Da sich seine Spur dort verlor, bestand lange keine Aussicht, dieses MAN-Pendant zum DB O 405 beim HOV museal zu erhalten. Zufällig entdeckte ein HOV-Mitglied 2017 in Osnabrück bei einem kleinen Busunternehmen einen zum Verkauf stehenden MAN SL 202, der dem HHA-Bus - bis auf die Lackierung und die Sitzpolsterfarbe - wie ein Zwilling dem anderen glich. Da dieser 1989 gebaute Bus nie im Linienverkehr lief, sondern stets von der Chefin bewegt nur im Schülerverkehr zum Einsatz kam, entsprach sein Innenraum praktisch einem Neuwagenzustand. Auch die geringe Kilometerleistung von nur 490.000 km sprach dafür, diesen Bus nicht zum Schrott zu geben. So konnte er günstig erworben und am 30.04.2017 nach Hamburg überführt werden. 2019 konnten in Aachen von einem dort abgängigen MAN SG 242-Gelenkbus alle Sitzschalen samt Polstern geborgen werden, welche mit denen in Hamburg identisch waren, und dadurch der Bus innerlich in den Zustand des originalen Wagens 2600 versetzt werden. Nach inzwischen erfolgtem Entfernen der Sparkassenbandwerbung steht nun noch eine Neulackierung in den Hamburger Farben und die Umrüstung von einer Brose auf die Krüger-Fahrtzielbandanlage an. Der Museumsbus kann auf Wunsch mit weiteren 4 Sitzplätzen auf 48 Plätze durchbestuhlt werden, indem zwei Sitzreihen per Schnellverschluss auf dem Kinderwagenplatz im Fußboden eingeklinkt werden. Normalerweise sammelt der HOV nur originale Hamburger Linienbusse, aber in zwei Ausnahmefällen der Sammlung war an die Originale nicht mehr heranzukommen und wurden daher fast identische Fahrzeuge adaptiert. |
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