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Kässbohrer    Setra S 9

Baujahr: 1966


Hersteller:
Kässbohrer
Typ:
Setra S 9
Aufbau: ..wie Hersteller Motor: Henschel 522 TK
Leistung/Hubr.: 132 PS / 6126 ccm Gewicht: 7000 kg
Länge:8500 mmBreite:2500 mm
Höhe:3250 mmPlätze:28

Vita:
Der Name dieses Busses sagt sofort etwas über seine Bauweise aus. Der Markenname Setra leitet sich von "selbsttragend" ab. Die Ulmer Firma Kässbohrer, ein Traditionsunternehmen im Karosseriebau, war eines der ersten Unternehmen, das diese selbsttragende Bauweise ab Anfang der 1950er Jahre in großem Maßstab und erfolgreich einsetzte. Die Busse dieses Typs wurden von Kässbohrer unter dem Markennamen Setra vertrieben. Wie das Wort schon sagt, "trägt sich der Bus selbst" und die tragende Funktion wird nicht von einem separaten Fahrgestell erfüllt, sondern von der Kombination aus einem viel leichteren Rahmen und einer zusätzlich verstärkten Karosserie. Dadurch wird eine deutliche Gewichtsersparnis erreicht, was sich wiederum positiv auf den Betrieb auswirkt. Als Antriebsquelle für den Setra dienten zunächst Henschel-Motoren, später ausschließlich Mercedes-Motoren.

Kässbohrer war mit seinen Setras sehr erfolgreich. Das dachte sich auch Jan Voerman, als er 1966/1967 drei Setra S 9 für seinen "Toerwagenbedrijf J. Voerman", den Vorgänger des später bekannten Reisebusunternehmens "Speedwell", kaufte. Herr Voerman hatte eine besondere Philosophie hinsichtlich der von ihm durchgeführten Reisen und der dabei verwendeten Busausrüstung. So war er beispielsweise der Ansicht, dass insbesondere bei kürzeren Fahrten die Sitze für "sein" Publikum nicht mit Kopfstützen ("Kopfpolstern") ausgestattet sein sollten. Der Verzicht darauf würde dem Gruppengefühl und der Fähigkeit, miteinander zu kommunizieren, zu Gute kommen. Da Kässbohrer die von Herrn Voerman gewünschten Möbel nicht liefern konnte oder wollte, wurden die Setras "leer" geliefert und in den Niederlanden von der Firma Domburg mit einer Inneneinrichtung ausgestattet. Diese ursprüngliche Innenausstattung wurde 1972 durch die aktuelle ersetzt, die von der Karosseriefirma Smit aus Joure geliefert wurde. Trotz der niederländischen Innenausstattung handelt es sich um einen typischen deutschen Tourenwagen, wie er in den 1960er und 1970er Jahren häufig gefahren wurde. Diese erste Setra-Serie war besonders erfolgreich und es folgten noch viele weitere Busse dieser Marke bei Speedwell. Nach seinem aktiven Dienst wurde Bus 16 bei Speedwell aufbewahrt und später von Herrn Voerman in die SVA abgegeben. Dort erhielt er im Zeitraum von 1994 bis 1997 eine gründlichen Restaurierung.



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