Vetra    VBF

Baujahr: 1957


Hersteller:
Vetra
Typ:
VBF
Aufbau: ..wie Hersteller Motor: Alsthom Elektromotor TA 5
Leistung/Hubr.: 100 PS / ccm Gewicht: 9800 kg
Länge:10880 mmBreite:2500 mm
Höhe: mmPlätze:29Sitz, 38Steh

Vita:
Dieser Trolleybus wurde erstmals im Mai 1957 in Paris von der RATP (Régie autonome des transports Parisiens) in Betrieb genommen. Das Unternehmen RATP war der staatliche Betreiber des öffentlichen Personennahverkehrs in Paris und dem nahen Umland. Der Bus wurde zusammen mit 37 weiteren Fahrzeugen des gleichen Typs in Dienst gestellt und erhielt die Flotten-Nummer 8114. Mit der Einstellung des Oberleitungsbusnetzes in der französischen Hauptstadt wurden die Busse zwischen 1963 und 1966 verkauft. Käufer aller Fahrzeuge war die SGTE, die Société grenobloise de Tramways électriques, die sie für den O-Bus Betrieb in Grenoble erstand. Die Typenbezeichnung "VBF" ist leicht zu entschlüsseln. V für Vétra (Société des VÉhicules et TRActeurs électriques), B für den Typ (Typ B entspricht einer Länge zwischen 10 und 11 Metern) und F für den Hersteller (das französisch-belgische Unternehmen, der Subunternehmer von Vétra). Der Trolleybus wurde auf dem Chassis des Berliet PCP 10 Busses aufgebaut. Der Fahrmotor ist vom Typ "Compound", der die Rückgewinnung von Elektrizität beim Bremsen ermöglicht. Diese Energie wird über die Oberleitung in das Trolleybusnetz zurückgeleitet und treibt so einen weiteren startenden Trolleybus an. Der heutige Museumsbus 662 wurde im Februar 1968 zu den X. Olympischen Winterspielen wieder in Dienst gestellt. Er verkehrte auf den vier damals bestehenden Grenoble-Trolleybuslinien, der Linie 1 Le Rondeau, Linie 2 Fontaine, Linie 4 Sassenage und Linie 12 Montfleury. Von April 1963 bis 1980 waren die VÉTRA VBF mit den Flotten-Nummern 629 bis 666 bei der SGTE bzw. später bei der SÉMITAG (Société d'économie mixte des transports publics de l'agglomération grenobloise) im Einsatz. Als die Trolleybusse in Grenoble ankamen, wurden zunächst einmal die ursprünglich verbauten zusätzlichen Motoren ausgebaut, die mit denen des Peugeot 202 identisch waren. Sie hatten in Paris dazu gedient, die Busse auf kurzen Strecken ohne Oberleitung fahren zu können. Bevor die Busse in Grenoble zum Einsatz kamen, wurden 30 Fahrzeuge modifiziert. Die vorderen Türen wurden durch einen weiteren Flügel verbreitert. Bus 662 war einer der letzten, der modernisiert wurde. Nach seinem Ausscheiden aus dem O-Bus-Betrieb wurde er aufbewahrt und 1989 dem Verein Standard 216 überlassen, der damals neu gegründet worden war. Neben Wagen 662 werden drei weitere VBFs museal erhalten. Bus 637 ist im AMTUIR Museum in Paris ausgestellt. Die Wagen 633 und 653 stehen im Deutschen Straßenbahnmuseum in Sehnde bei Hannover. Die ursprüngliche Farbgebung der Trolleybusse in Paris war rot und creme. Beim Wechsel nach Grenoble wurden die Lackierung in weiß/rot/weiß geändert. Fast 35 Jahre nach seiner Inbetriebnahme auf dem Grenoble-Netz hat der Verein Standard 216 beschlossen, Bus 662 restaurieren und auf dem Streckennetz der SGTE wieder in seinen ursprünglichen Farben rot und creme zum Einsatz zu bringen. Im Jahr 2002 wurde der Bus dazu umfangreich restauriert. Die Beplankung wurde größtenteils erneuert. Die Unterkonstruktion musste ausgebessert und mit Rostschutz behandelt werden. Im Oktober des Jahres konnte der Trolleybus nach dem Abschluss der Arbeiten und der Neulackierung in den Farben rot und creme der Öffentlichkeit präsentiert werden.



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