Mercedes-Benz    O 405 G

Baujahr: 1991


Hersteller:
Mercedes-Benz
Typ:
O 405 G
Aufbau: ..wie Hersteller Motor: OM 447 907
Leistung/Hubr.: 250 PS / 11967 ccm Gewicht: 15100 kg
Länge:17500 mmBreite:2500 mm
Höhe:3220 mmPlätze:60 Sitz,95 Steh

Vita:
1976 beriet der Verband öffentlicher Verkehrsbetriebe (VÖV) über die Verbesserung des 1967 eingeführten Standardbusses. Entstehen sollte der "Der Stadtbus der 1980er Jahre". Finanziert durch öffentliche Mittel des Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) baute die Firma Falkenried aus Hamburg den ersten Prototyp des S 80 (S = Stadtbus; 80 = 1980er Jahre). In dem sie diesen Urprototyp zum Vorbild nahmen, entwickelten die Hersteller Mercedes-Benz, MAN, Neoplan, Kässbohrer-Setra und Magirus-Iveco ab 1981 ihre eigenen Prototypen. Vorteile zu den ersten Standardbussen sollten ein etwas niedrigerer Einstieg durch den Wegfall einer Trittstufe, größere Fensterfronten, verbesserte Kundeninformationstafeln, bequemere Einzelsitze, und eine höhere Stehfreiheit für die Fahrgäste sein. Während Magirus-Iveco nach Präsentation seiner sieben Vorführwagen (Typ 240 L 118) die Omnibusproduktion komplett einstellte und Kässbohrer-Setra die Weiterentwicklung ihres Prototyps nicht weiter verfolgte, stellten nur noch Mercedes-Benz, MAN und Neoplan ab 1984 serienreife "1980er Jahre Omnibusse" her.

Der erste Standardbus der zweiten Generation für Mainz wurde im Mai 1986 zugelassen. Für Mainz wurden im Zeitraum von 1986 bis 1998 insgesamt 22 Standardsolo- und 121 Gelenkomnibusse, sowohl in Hoch- als auch in Niederflurbauweise beschafft. Neben anderen Modellen gab es insgesamt 63 Mercedes-Benz O 405 G. Bis zum Baujahr 1989 verfügten alle O 405 G über eine 240 PS starke Maschine. Erst ab Wagen 604 stieg die Motorleistung um 10 PS. Ab 1991 verfügten alle neuen Busse nicht mehr über die klassischen Brose-Rollbänder mit schwarzer Schrift auf weißem Grund, sondern über flexiblere Matrixanzeigen mit grüner Schrift auf schwarzem Grund. Die zweite Serie aus 1991 unterschied sich von allen anderen Wagen dadurch, dass die Türen nun vollverglast waren. Der O 405 G bot insgesamt 60 Sitz- und 96 Stehplätze bei einer Gesamtlänge von 17,5 Metern. Die Fußbodenhöhe betrug 710 mm. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 77km/h. Auf Sonderwunsch der Stadtwerke verfügten die Fahrzeuge über Klappfenster an allen großen Seitenscheiben, zwei zusätzliche Dachlüfter sowie eine extra große Zielbandanzeige auf der Fahrerseite.

Der O 405 G erwies sich als sehr langlebig. So wurden die Busse nicht mehr nach elf oder zwölf Jahren ausgemustert, sondern im Durchschnitt 17 Jahre lang gefahren und erreichten so stolze Kilometerleistungen. Die Laufleistung der Gelenkbusse vom Baujahr 1989 betrug im Durchschnitt 930.000 km. Bei denen vom Baujahr 1991 waren es 850.000 km. Die ersten O 405 G wurden 1999 ausgemustert. 2007 trennte sich die Mainzer Verkehrsgesellschaft von den letzten 34 Hochflurfahrzeugen aus dem täglichen Linienbetrieb. Lediglich vier Mercedes-Benz O 405 G mit den Nummern 635 bis 638 blieben noch als Schul-, Einsatz- und Sonderbusse bis 2012 im Bestand. Ein Planlinieneinsatz war nicht mehr vorgesehen, konnte bei Fahrzeugmangel allerdings noch vereinzelt vorkommen. Letztendlich überlebte als einziger Wagen im alten Farbschema der Bus mit der Nummer 637. Er wird aktuell vom Verein Traditionsbus Mainz betreut und regelmäßig eingesetzt.



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