Saviem    E 7 L

Baujahr: 1974


Hersteller:
Saviem
Typ:
E 7 L
Aufbau: ..wie Hersteller Motor: MAN 2156HM
Leistung/Hubr.: 235 PS / ccm Gewicht: 10300 kg
Länge: mmBreite: mm
Höhe: mmPlätze:54

Vita:
Bereits seit 1939 baute der französische Hersteller Isobloc Reisebusse mit selbsttragender Struktur und Heckmotor. Nach dem Krieg wurde das Konzept von Isobloc zugunsten geräumigerer und vielseitigerer Modelle mit Front- oder Mittelmotor verworfen. Der Heckmotor geriet in Vergessenheit. Die so genannten Römischen Verträge ermöglichten es deutschen Busbauern, ihre Produkte ab 1960 auch in Frankreich anzubieten und zu verkaufen. Die deutschen Busse hatten fast ausschließlich Heckmotoren. Die beiden größten französischen Hersteller Berliet und Saviem mussten, um konkurrenzfähig zu bleiben, ebenfalls Busse mit Motoren im Heck der Fahrzeuge anbieten. Die beiden Werke lieferten sich daraufhin einen Wettbewerb, wer den ersten Heckmotorwagen auf den Markt bringen konnte. Berliet präsentierte seinen Cruisair im Oktober 1968 und Saviem seinen E 7 im Februar 1969. Die E 7-Baureihe umfasste ursprünglich zwei Modelle, den 10,50 Meter langen E 7 N und den 12 Meter langen E 7 L mit 41 bis 53 Sitzplätzen. Der üppig verglaste Korpus mit sehr flachem Dach stand im Kontrast zu früheren Modellen. Der Heckmotor stammte aus Deutschland. Verbaut wurden MAN 2156 HM mit 235 PS Motorleistung. Die 6,1 bis 7,7 Kubikmeter großen Kofferräume machten es endlich möglich, auf eine Dachgalerie zu verzichten. Die Luftfederung und die Einzelradaufhängung an der Vorderachse machten den E 7 zu einem sehr komfortablen Reisebus. Mit seinem unscheinbaren Erscheinungsbild und seinen technischen Unzulänglichkeiten fiel der Vergleich mit einem Setra oder einem Mercedes jedoch nicht zu seinen Gunsten aus. 1973 wurde das Sortiment um die Modelle E 7 C und E 7 M um 8 Meter und 11,45 Meter Fahrzeuglänge erweitert. 1974 wurden die Stadtversionen E 110 und E 125 eingeführt. Als Saviem und Berliet 1978 zu RVI fusionierten, wurde der E 7 einer Verjüngungskur unterzogen, die vor allem den Kühlergrill und den Fahrersitz betraf. 1980 vervollständigte der S 57 als Überlandversion das Programm. Das allgemeine Konzept war jedoch nicht mehr zeitgemäß, so dass die E 7 und S 57 im Jahr 1982 eingestellt wurden. Das Herstellerwerk Annonay wurde für die Fertigung des ab 1983 ausgelieferten Modells FR 1 benötigt. Vom E 7 wurden insgesamt 3.496 Einheiten produziert, von denen die Hälfte E 7 L waren. Das Fahrzeug des Vereins Autocars Anciens de France weist als Besonderheit auf, dass es mit zwei Wegmann-Drehtüren ausgestattet ist. Das ist eine selten gebaute Türvariante, die anstelle der Falttür vorne und der Pendeltür hinten angeboten wurde. Der Bus war von 1974 bis 1997 im Einsatz bei Autocars Herbrich in Sélestat im Département Bas-Rhin. Die nächsten zehn Jahre gehörte er Autocars KG Bus in Ostheim im Département Haut Rhin, bevor er 2007 zu Autocars Anciens de France nach Wissembourg kam.



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