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Leyland    LVB 668

Baujahr: 1968


Hersteller:
Leyland
Typ:
LVB 668
Aufbau: Verheul Motor: Leyland O.680 Diesel
Leistung/Hubr.: 168 PS / 11100 ccm Gewicht: 9692 kg
Länge:11850 mmBreite:2500 mm
Höhe:3250 mmPlätze:49Sitz, 23Steh

Vita:
Aufbauend auf früheren Entwürfen baute Verheul 1967 einen Bustyp, der als Archetyp des modernen standardisierten Regionalbusses gelten kann und den niederländischen Regionalverkehr jahrzehntelang prägte. Es handelte sich um die berühmte 1000er-Serie, deren erste Exemplare an die NZH (Niederländische Eisenbahnen) geliefert wurden. Die schlanke, größtenteils mit Polyesterblechen versehene Karosserie wies Merkmale früherer Verheul-Busse auf, und auch der Motor war bekannt. Es war der bewährte und erfolgreiche Leyland O.680 mit rund 165 PS. Dank der Ergebnisse umfangreicher Forschung und Tests entstand ein moderner, attraktiver und rationeller Bus. Dieser Typ wurde im Laufe der Zeit in großen Stückzahlen gebaut, zunächst hauptsächlich mit Leyland-Komponenten und später auf Basis eines DAF-Chassis. Nach Verheuls Niedergang baute insbesondere Den Oudsten Großserien standardisierter Busse für nahezu alle regionalen Verkehrsunternehmen. Unter Beibehaltung des ursprünglichen Grunddesigns wurden im Laufe der Zeit auch verschiedene Varianten produziert, Kurzbusse für den Stadtverkehr, Reisebusse, Gelenkbusse und so weiter. Darüber hinaus veränderte sich das Erscheinungsbild, beispielsweise durch größere Fenster, andere Scheinwerfer und eine modifizierte Frontpartie sowie den Einsatz neuer Technologien wie aufgeklebter Fenster. Dies war jedoch lediglich eine Erweiterung des ursprünglichen Designs, und das jeweilige Fahrzeug blieb stets sofort als "Standardbus" erkennbar. Der neue Standardbus wurde primär für den Regionalverkehr und den Stadtverkehr regionaler Verkehrsbetriebe entwickelt. Allerdings setzten auch mehrere städtische Verkehrsunternehmen diesen Bustyp in leicht modifizierter Form ein. Ein wichtiges und interessantes Beispiel ist die Arnheimer Verkehrsgesellschaft (GVA). Besonders bemerkenswert ist, dass die GVA sowohl Oberleitungsbusse als auch Dieselbusse des "Standard-Regionalmodells" beschaffte. Im selben Zeitraum, in dem eine Serie von acht Leyland-Verheul-Oberleitungsbussen (Nummern 159-166) in Betrieb genommen wurde, kamen in Arnheim insgesamt sechzehn Dieselbusse desselben Modells zum Einsatz.

Zunächst entstand 1968 eine Kleinserie von drei Bussen, dem 21-23, gefolgt von insgesamt dreizehn in den Jahren 1969/1970, der Serie 51-63. Auf den ersten Blick schienen all diese Busse identisch mit den Standard-Regionalbussen zu sein, die Verheul damals baute, doch es gab tatsächlich einige Unterschiede. Auffällig war vor allem, dass sich die Ausstiegstür nicht in der Mitte des Busses befand. In Arnheim ordnete die Stadtverwaltung an, dass neue Stadtbusse mit einer Ausstiegstür hinter der Hinterachse ausgestattet sein müssen. Der Grund dafür war ein tödlicher Unfall, bei dem ein aussteigender Fahrgast beim Wegfahren unter die Hinterachse geriet. Von da an war eine Mitteltür in neuen Stadtbussen verboten. Auch die Windschutzscheibe war anders: Bei den Regionalbussen war sie zweigeteilt, während die GVA-Stadtbusse mit einer einzigen, großen, ungeteilten Scheibe ausgestattet waren. Dann waren da noch die Türsteuerungen: Diese funktionierten nicht mit Druckluft, sondern, wie bei den Trolleys, wurden die Türen elektrisch betätigt. Auch der Innenraum mit seinen dunkelbraunen Lederbänken war typisch für Arnheim. Es gab jedoch Unterschiede. Die Busse der Serie 21-23 waren mit einem 45-Sitz-Innenraum (zwei Reihen Doppelbänke) ausgestattet, während die Serie 51-63 den damals üblichen Stadtinnenraum mit 39 Sitzplätzen hatte. Grund für die größere Kapazität der 21-23 war ihr Einsatz bei Stadtrundfahrten und auf der "Außenlinie" zum Nationalpark Hoge Veluwe.

Nach Jahren treuer Dienste in Arnheim wurde Wagen 22 am 1. August 1981 außer Dienst gestellt und im September von der Museumsbus-Stiftung MUSA in Amsterdam erworben. Da Wagen 22 innerhalb der MUSA-Sammlung zeitweise als Außenseiter galt, wurde er im September 1999 von der Museum Bus Foundation erworben. Diese Stiftung restaurierte den Arnhem Leyland weiter und inspiziert ihn seit 2004. Im Jahr 2009 wurde der Bus der SVA angeboten, die ihn Mitte des Jahres in ihre Museumssammlung aufnehmen konnte.



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