| | Baujahr: | 1963 | | | Hersteller: | Ikarus | Typ: | 31 | Aufbau: | Mávaut | Motor: | Csepel 413 D | Leistung/Hubr.: | 85 PS / ccm | Gewicht: | kg | Länge: | 8980 mm | Breite: | 2300 mm | Höhe: | mm | Plätze: | 36+2 | | Vita: Dieser Ikarus-Mávaut wurde 1963 hergestellt. In den damaligen Verkaufskatalogen des Omnibusherstellers Ikarus war dieser Bus jedoch nicht aufgeführt. In den frühen 1960er Jahren benötigte Mávaut einen Cabrio-Bus für touristische Ausflüge. Mávaut war ein Teil der ungarischen Staatsbahnen MÁV. Nach dem antikommunistischen Aufstand von 1956 war Ungarn wieder relativ offen für Touristen. Zu Beginn der 1960er Jahre kam wieder viele Ausländer ins Land. Es war die Zeit, in der Restaurants und Catering-Betriebe aus allen Nähten platzten und schnell neue gebaut wurden, um den Bedürfnissen des Tourismus gerecht zu werden. Natürlich benötigte der Staat plötzlich auch Touristenbusse. Zu den ersten Vertretern gehörten auch die Sightseeing-Busse von Mávaut. Mihály Tóth, CEO von Mávaut, bat László Finta um Hilfe bei der Entwicklung eines Busses, der nur für Touristen gedacht und so ungewöhnlich sein sollte, dass jeder Lust hätte, sich in ihn zu setzen und eine Fahrt zu unternehmen. Dabei ließ er Finta freie Hand. Er wollte nur, dass sein Fahrzeug modern, frisch und ausdrucksstark sei und die Blicke der Touristen auf sich ziehen sollte. Mit Blick auf das Endergebnis stellte er fest, dass Finta erfolgreich war. Dank seiner Freiheit war László Finta in der Lage, ein völlig einzigartiges Design zu entwerfen. Die Budapester Busfabrik produzierte damals auch offene Panoramabusse auf Basis des Ikarus 620. Die beiden bis ins Detail entwickelten Spezialfahrzeuge von Finta unterscheiden sich aber entschieden von den Serienprodukten.
1963 wurden zwei solcher Busse produziert. Das Modell wurde für 36 Touristen, einen Fahrer und einen Fremdenführer konzipiert. Kühnes Design war kombiniert worden mit Komfort und Zweckmäßigkeit. Die Sitze bestanden aus Kunststoffschnur, mit der sie einen Metallrahmen verflochten. Diese Lösung war nicht nur praktisch, sondern auch für die Fahrgäste sehr komfortabel. Interessanterweise hatte der Bus aufgrund der Einfachheit des Designs und der Kompaktheit der Karosserie nur eine Tür im hinteren Bereich. Alle Passagiere und der Fahrer stiegen dort gemeinsam ein. Beide Ikarus-Mávaut-Busse waren lange Zeit bis in die späten 1970er Jahre damit beschäftigt, Touristen in die schönen Städte Ungarns zu bringen und gingen dann in den wohlverdienten Ruhestand. Lange Zeit herrschte der Glaube, dass beide Busse im Schrott gelandet waren. Doch mindestens einer von ihnen überlebte.
Anfang der 1980er Jahre wurde einer der Ikarus-Mávaut-Busse von einem ungarischen Bauern gekauft und in eine mobile Imkerei umgewandelt. In einem solchen Zustand hatte er wenig Ähnlichkeit mit dem ursprünglichen Sightseeing-Ikarus. Vor nicht allzu langer Zeit fiel es in die Hände von Restauratoren. Sie nahmen ihre Aufgabe mit Begeisterung und höchster Arbeitsfreude an. Während der Restaurierung verarbeiteten sie fast vier Kilometer Kunststoffschnur, um alle Sitze zu restaurieren. Nach der Restaurierung kehrte der Bus zu seiner ursprünglichen Bestimmung zurück. Heute fährt er wie einst im Jahr 1963 wieder Touristen.
Quelle: totalcar.hu |
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