| | Baujahr: | 1988 | | | Hersteller: | DAF | Typ: | MBG 200 | Aufbau: | Den Oudsten | Motor: | DAF DKFL Unterflur | Leistung/Hubr.: | 262 PS / ccm | Gewicht: | kg | Länge: | mm | Breite: | mm | Höhe: | mm | Plätze: | 59 | | Vita: Aufbauend auf früheren Entwürfen baute Verheul im Jahr 1967 einen Bustyp, der als Urform des modernen standardisierten Regionalbusses gelten kann und der über viele Jahrzehnte das Bild des niederländischen Regionalverkehrs prägte. Dabei handelte es sich um die berühmte 1000er-Serie, deren erste Exemplare damals an die NZH ausgeliefert wurden. Die schnittige, größtenteils mit Polyesterplatten versehene Karosserie wies Merkmale früherer Verheul-Busse auf und auch der Motor war ein alter Bekannter, der bewährte und erfolgreiche Leyland O.680-Motor mit rund 165 PS. Und doch ist durch die Nutzung der Erkenntnisse aus langwieriger Forschung und Experimenten ein moderner, attraktiver und rationeller Bus entstanden. Von diesem Typ wurden im Laufe der Zeit große Stückzahlen gebaut. zunächst hauptsächlich mit Leyland-Komponenten und später auf Basis eines DAF-Chassis. Nach dem Verschwinden von Verheul war es vor allem Den Oudsten, der für fast alle regionalen Verkehrsunternehmen sehr große Serien von Standardbussen baute. Der DAF MB 200 mit Aufbau von Den Oudsten war viele Jahre lang der Regionalbus der Niederlande. Unter Beibehaltung des ursprünglichen Grunddesigns wurden im Laufe der Zeit verschiedene Varianten hergestellt, Kurzbusse für den Stadtverkehr, Reisebusse, Gelenkbusse usw. Darüber hinaus wurde das Erscheinungsbild weiterentwickelt, beispielsweise durch die Verwendung größerer Fenster, anderer Scheinwerfer und einer modifizierten Front und auch weil neue Techniken zum Einsatz kamen, wie zum Beispiel geklebte Fenster. Allerdings handelte es sich hierbei lediglich um eine Erweiterung der ursprünglichen Konstruktion und das jeweilige Fahrzeug blieb stets sofort als "Standard-Bus" erkennbar.
Dass es für Linien mit großem Verkehrsangebot auch den Standard-Regionalbus irgendwann einmal als Gelenkbus geben würde, lag auf der Hand. Gelenkbusse gab es in den Niederlanden seit der zweiten Hälfte der 1950er Jahre bis Mitte der 1960er Jahre. Die Amsterdamer Verkehrsgesellschaft GVBA hatte zwei davon im Einsatz und auch die regionalen Verkehrsbetriebe GTW, RTM und BBA betrieben Kleinserien dieser "Raupen-", "Balg-" oder "Harmonikabusse" wie die Gelenkbusse auch genannt wurden. Von dieser ersten Serie von Gelenkbussen ist nur ein Amsterdam-Bus erhalten geblieben. Die meisten anderen begannen ein zweites Leben als Wohnfahrzeug im Circus Boltini.
Erst in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre erwachte das Interesse an Gelenkbussen wieder. Dieser Bedarf resultierte vor allem aus dem immer größer werdenden Verkehrsangebot auf den Buslinien von und zu den sogenannten Wachstumszentren und Wachstumsstädten, die als "Überlauf" für die Großstädte erschlossen wurden. Im Hinblick auf die Realisierung der Bahnanbindung der betroffenen Gemeinden bestand Bedarf an zusätzlichen Kapazitäten auf den bestehenden Buslinien. 1976 bestellte Westnederland acht Gelenkbusse für die stark frequentierte Buslinie zwischen Den Haag und Zoetermeer. Da DAF noch kein Fahrgestell für einen Gelenkbus liefern konnte, wurde die Bestellung an Mercedes vergeben. Den Oudsten lieferte daraufhin eine Karosserie, die dem normalen Standard-Regionalbus ähnelte. Nach der schrittweisen Eröffnung der NS "Zoetermeer Stadslijn" ab 1977 gingen die Gelenkbusse in die Region Rotterdam, um dort den immer stärker frequentierten Agglomerationsverkehr zu unterstützen, unter anderem das schnell expandierende Capelle a/d IJssel. Später sollte dort eine U-Bahn- oder Stadtbahnlinie der RET verkehren.
1980 folgte eine weitere Serie von dreißig Mercedes, erneut für die Westniederlande. Da die Produktionskapazitäten der niederländischen Bushersteller in diesem Jahr nicht ausreichten, um die Nachfrage zu decken, kamen diese Gelenkbusse komplett aus Deutschland, wobei die Karosserie von der Firma Vetter nach deutschem Standardmodell gebaut wurde. Die Serie war speziell für die zuvor erwähnten Transporte im Ballungsraum Rotterdam vorgesehen. Ebenfalls im Jahr 1980 wurden zwanzig Volvo-Gelenkbusse beim Flevodienst für die stark befahrenen Strecken von Amsterdam nach Lelystad und Almere in Dienst gestellt. Strecken, die später von der Flevolijn-Eisenbahn bedient wurden. Auch die Karosserien dieser Volvos kamen aus dem Ausland. Sie wurden in Belgien von Jonckheere gebaut, allerdings nach dem Standardmodell von Den Oudsten. Es dürfte klar sein, dass DAF als nahezu einziger Anbieter im Bereich der regulären 12-Meter-Regionalbusse nicht glücklich darüber war, dass die Fahrgestelle für die Gelenkbusse alle aus dem Ausland kamen. Um den Anschluss nicht zu verpassen, entschied sich DAF, ein Fahrgestell für einen Gelenkbus zu entwickeln und zu bauen. Als Basis diente hierbei das bekannte MB 200-Chassis, das gekürzt und modifiziert und in Kombination mit einem Anhängerteil des deutschen Herstellers Schenk als MBG 200 auf den Markt gebracht wurde. Im Jahr 1981 bestellten die regionalen Verkehrsbetriebe eine erste Serie von vierzig dieser Busse, die von den Oudsten mit einer Standardkarosserie versehen wurden. Später wurde dieser Bestand auf insgesamt 92 Gelenkeinheiten ausgebaut, die 1982/1983 bei der NZH, BBA, CN, VAD und ZWN in Dienst gestellt wurden. Im Zeitraum von 1986 bis 1988 folgten weitere 57 MBG 200, die für GADO, BBA, CN, NZH und DVM bestimmt waren.
Insgesamt waren 31 Gelenkbusse von DAF bei der Brabant BBA im Einsatz, neunzehn Einheiten aus der 1983 gelieferten Serie und zwölf modernere Einheiten aus den Jahren 1987 und 1988. Sie wurden in der Serie 851 - 881 fortlaufend nummeriert und auf verschiedenen stark befahrenen Strecken eingesetzt, von denen die bekannteste die Linie zum Efteling in Kaatsheuvel war. Der 881 war der letzte an die BBA ausgelieferte Gelenkbus und war gemeinsam mit einem Seriengefährten auch der letzte im Einsatz. Nach bereits erfolgter Inzahlungnahme wurde er schließlich in die Sammlung des SVA aufgenommen, um das Phänomen Gelenkbus für die Nachwelt zu bewahren. Dank des großen Einsatzes seines Leiters, der Brabanter Arbeitsgruppe, wurde dieser längste SVA-Bus sorgfältig restauriert und anschließend auf traditionelle Weise vollständig von Hand lackiert. Mittlerweile verfügt diese Arbeitsgruppe über eine 18 Meter lange, leuchtend gelbe "Raupe".
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