Mercedes-Benz    LO 3500

Baujahr: 1936


Hersteller:
Mercedes-Benz
Typ:
LO 3500
Aufbau: ..wie Hersteller Motor: OM 67/3
Leistung/Hubr.: 95 PS / 7360 ccm Gewicht: 6590 kg
Länge: mmBreite: mm
Höhe: mmPlätze:21

Vita:
Mercedes-Benz baute von 1933 bis 1941 insgesamt 2.535 Exemplare der Omnibus-Baureihen LO 3500, LO 3750 und O 3750. 1936 lief die Fertigung des Modells LO 3500 aus. Aus dem Jahr stammt das bei Mercedes-Benz erhaltene Exemplar, das heute zum Museumsbestand gehört. Die Deutsche Reichspost war damals ein großer Abnehmer solcher Busse. So fuhr auch dieses Exemplar ursprünglich in der damals üblichen roten Lackierung der Post. Eingesetzt wurde der Bus auf langen Überlandstrecken. Dazu war er dank seines Schnellganggetriebes, der Druckluftbremse, der Dachrandverglasung und seines weit öffnenden Faltschiebedachs prädestiniert. Irgendwie überstand der Bus den Zweiten Weltkrieg unbeschadet, wurde ab 1954 aber nur noch in untergeordneten Beförderungsdiensten eingesetzt. Schließlich wurde er ausgemustert und gelangte in den Besitz einer Filmgesellschaft. Die nutzte ihn als bewegliche Unterstellmöglichkeit für ein Stromaggregat. Diese Verwendung hat den Bus vor der Verschrottung gerettet. Da er für diese neue Aufgabe aber keinerlei Pflege benötigte, verfiel er immer mehr. Erst 1986 entdeckten Mitarbeiter der Mercedes-Benz Niederlassung München das nahezu komplett erhaltene Wrack, bargen es und begannen im darauffolgenden Jahr mit der aufwändigen und langwierigen Restaurierung. Während der nächsten Jahre wurde der seltene Bus zunächst vollständig demontiert und die Technik überholt. Der Sechszylindermotor OM 67/3 und die restliche Antriebstechnik waren dabei keine große Herausforderung. Nicht so einfach waren die Arbeiten am Aufbau. Nach dem Entfernen der Beplankung, die auf das Gerippe aufgenietet war, zeigte sich das wirkliche Ausmaß des Verfalls. Viele Teile der im unteren Bereich aus Stahl und oben aus Holz bestehenden Unterkonstruktion mussten komplett erneuert werden. Viele Blechteile wurden von einem Spengler neu angefertigt. Schließlich konnte die neue Beplankung angebracht werden. Die Inneneinrichtung war wegen der letzten Nutzung des Fahrzeugs nicht mehr vorhanden. Auch hier mussten viele Teile zeit- und kostenintensiv nachgefertigt bzw. beschafft werden. Viel Arbeit machte die Rekonstruktion des nicht mehr vorhandenen Faltschiebedachs. Nachdem auch diese Arbeiten erfolgreich abgeschlossen waren, konnte der Bus wieder in den originalen Reichspostfarben lackiert werden. Im Mai 1993 fand dann die erste Probefahrt nach der Restaurierung statt. Danach war der Bus hin und wieder auf Veranstaltungen im Süden Deutschlands anzutreffen. Aktuell wird das Fahrzeug hin und wieder als Leihgabe im Unimog-Museum in Gaggenau gezeigt.



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