Ikarus    66.62

Baujahr: 1971


Hersteller:
Ikarus
Typ:
66.62
Aufbau: ..wie Hersteller Motor: EMbW 6-20
Leistung/Hubr.: 190 PS / 9840 ccm Gewicht: 9250 kg
Länge:11400 mmBreite:2500 mm
Höhe:3100 mmPlätze:40+1

Vita:
Bereits 1954 begann in Rostock die Ära der Ikarus-Busse mit der Lieferung von sieben Fahrzeugen des Typs 60/601. Nach dem Abschluss der Lieferung von 24 Omnibussen des Typs IFA H 6 B aus DDR-Produktion mussten Busse ab dem Zeitpunkt entsprechend dem Beschluss des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) aus Ungarn importiert werden. Im Zeitraum von 1958 bis 1973 beschaffte der VEK Nahverkehr Rostock insgesamt 101 Busse der Ikarus-Baureihe 66. Die teilten sich auf in zwei unterschiedliche Ausführungen, die Überlandversion (66 L) und die Stadtvariante (66 S) in dreitüriger Ausführung. Die Fahrzeuge konnten zu Beginn ihrer Einsatzzeit nicht überzeugen. Es traten zahlreiche Probleme mit den Motoren und Getrieben auf. Bei den anstehenden Generalreparaturen der Busse erfolgte deshalb der Austausch der Motoren. Zum Einbau kamen die bewährten und robusten Motoren EMbW 6-20, umgangssprachlich auch H 6-Motoren genannt. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten entwickelte sich die Konstruktion des Ikarus 66 zu einem der erfolgreichsten und markantesten Modelle seiner Zeit. Der Bustyp prägte über einen langen Zeitraum den öffentlichen Personennahverkehr in Rostock. Die ersten 1958 nach Rostock gelieferten Ikarus 66 kamen vorrangig auf der damaligen Linie 5 zwischen Reutershagen-Markt und dem Hauptbahnhof zum Einsatz. Durch die dreitürige Ausführung konnte auf dieser stark frequentierten Linie der Fahrgastwechsel schneller erfolgen. Die in den folgenden Jahren in Betrieb genommenen Ikarus-Busse waren für die städtische Entwicklung Rostocks unbedingt erforderlich. Sie trugen über einen langen Zeitraum die Hauptlast der Personenbeförderung in den neu entstandenen Stadtteilen Südstadt, Lütten Klein und Evershagen. Bis zum Herbst 1986 waren die beiden letzten "66er" im Einsatz. Anfang 1987 erfolgte der Verkauf an den damaligen VEB Kraftverkehr Greifswald. Eine fast 30jährige Ära ging damit zu Ende. Die im Volksmund oft liebevoll "Rakete" genannten Busse verschwanden aus Rostock. Der Spitzname bezog sich auf die lang gestreckte Karosserie und das eigenartige Motorengeräusch. Dank der Bemühungen des Vorstands der RSAG, der Buswerkstatt und einiger engagierter Mitglieder der Rostocker Nahverkehrsfreunde konnte Jahr später ein Ikarus 66 L gefunden und erworben werden. Dieser Bus hatte seit der Wende 1990 schon einige Besitzerwechsel hinter sich. Ursprünglich war er beim Kraftverkehr Apolda im Einsatz und kam 1988 zum Omnibusbetrieb Kötschau in Umpferstedt. Dort blieb er bis etwa 1990. Weitere Besitzer waren danach Ralf Sommerfeld aus Weimar und Michael Schröder aus Meißen. Von ihm kaufte die Rostocker Straßenbahn AG im Jahr 2009 das Fahrzeug. In einem Zeitraum von zweieinhalb Jahren wurde der Bus durch die Omnibuswerkstatt der RSAG in den Betriebszustand der letzten Ikarus 66 L in Rostock zurückversetzt. Seitdem bereichert der "214" gemeinsam mit einem IFA H6B und einem Barkas B 1000 die verkehrsgeschichtliche Kraftfahrzeugsammlung der Rostocker Straßenbahn AG.



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